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Mit Durchblick in die Zukunft

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Mit einer Augmented Reality-Brille hat die SOB einen digitalen Helfer im Einsatz, der die Mitarbeitenden aus der Abteilung Sicherungs-, Telecom- & Niederspannungsanlagen während Ausseneinsätzen an der Infrastruktur unterstützt und dabei auch die Effizienz steigert. Dank intelligenter Technologie können Fachkräfte remote unterstützen – also ohne vor Ort sein zu müssen.

«Man kann sich die Augmented Reality (AR)-Brille wie ein weiterentwickeltes Handy vorstellen», erklärt Björn Lenggenhager, Technologie Manager und Key-User der AR-Brillen bei der SOB. Seit 2024 setzt die Abteilung Sicherungs-, Telecom- & Niederspannungsanlagen eine AR-Brille ein. Ziel der Brille ist es, die Ressourcen der Pikett-Mitarbeitenden in den Bereichen Telecom und Fahrstrom effizienter einzuteilen und so die Fernwartung der Infrastruktur zu vereinfachen.

Die AR-Brille ermöglicht es den Mitarbeitenden, flexibel und umfassend auf Herausforderungen zu reagieren. Gleichzeitig reduziert sie die Notwendigkeit, zusätzliche Fachkräfte an einen Einsatzort zu schicken, was die Effizienz der Arbeitsprozesse unterstützt. Stösst ein Monteur vor Ort auf eine Herausforderung ausserhalb seines Spezialgebiets, kann er dank der AR-Brille in Echtzeit auf die Expertise eines entfernten Kollegen zugreifen. Dieser kann Anweisungen und wichtige Dokumente teilen, die dem Monteur helfen, auch komplexe Aufgaben zu bewältigen. Währenddessen bleiben beide Hände frei, sodass der Mitarbeitende am Einsatzort gleichzeitig arbeiten und visuelle Daten oder Anleitungen abrufen kann. Zudem ermöglicht die Brille, dem Experten einen direkten Einblick in die Situation vor Ort zu geben, wodurch dieser präziser unterstützen kann.

Die Technologie dahinter

Die Brille nutzt Videotelefonie und eine integrierte Sprachsteuerung und ist mit dem SOB weit verbreiteten Kommunikationstool «Webex» kompatibel. Die AR-Brille besteht aus mehreren Komponenten: einem Akku, einem Display auf einem Auge, einer Kamera für die Kolleg/-innen im Büro, die die Mitarbeitenden am Einsatzort unterstützen und einem 4G-Modem. Letzteres sorgt für eine stabile Internetverbindung, ähnlich wie bei einem Smartphone, das mobile Daten zum Telefonieren oder Versenden von Nachrichten nutzt. Diese Komponente ist besonders wichtig, da die Brille vorwiegend im Aussenbereich eingesetzt wird, wo nicht immer WLAN verfügbar ist.

Zukunftsaussichten

Zukünftig soll der Einsatz der AR-Brille auf weitere Bereiche vorgeschoben werden. Die AR-Brille könnte Schulungsprozesse digitalisieren, indem Abläufe und Anleitungen direkt über das Display bereitgestellt werden. So wäre es beispielsweise möglich, dass das Lokpersonal Arbeitsanweisungen im Führerstand bei Stillstand interaktiv über die AR-Brille abruft. In sicherheitskritischen Arbeitsprozessen, wie etwa der Arbeit an den Gleisen, wird jedoch bewusst auf die Brille verzichtet, um den Fokus der Mitarbeitenden nicht zu beeinträchtigen.

Text: Jil Rietmann und Marc-André Huber
Bilder: SOB

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