Die Südostbahn investiert in ihre Werkstätten am Standort Samstagern. Hier findet die Instandhaltung der SOB-Züge seit fast 100 Jahren statt. Heute erfolgte der offizielle Baustart für den Ausbau und die Modernisierung des Service-Zentrums.
Die Südostbahn investiert in ihre Werkstätten am Standort Samstagern. Hier findet die Instandhaltung der SOB-Züge seit fast 100 Jahren statt. Heute erfolgte der offizielle Baustart für den Ausbau und die Modernisierung des Service-Zentrums.
In einer symbolischen letzten Ausfahrt wurde ein alter Triebwagen der SOB aus der bereits stromlosen Halle geschleppt. Der Triebwagen und die Halle stammen beide aus den 1970er-Jahren, damals wurden die Werkstattgebäude letztmals umgebaut. Am Standort Samstagern findet unter anderem die sogenannt schwere Instandhaltung statt, der Wechsel von Rädern und Drehgestellen der SOB-Züge. Rund 50 Mitarbeitende sind hier allein in der Fahrzeuginstandhaltung tätig, dazu kommen weitere unterstützende Bereiche wie Fahrzeugtechnik und Logistik.
Das Service-Zentrum Samstagern besteht aus zwei ähnlichen, aneinandergebauten Fahrzeughallen, die je über zwei Gleise verfügen. Während der ersten, nun gestarteten Phase, wird die 1975 gebaute Halle auf der Bahnhofseite zurückgebaut und die neue Werkstatthalle mit ebenfalls zwei Gleisen (80 und 160 Meter) gebaut. In dieser Zeit kann die Instandhaltung der Züge in der zweiten, alten Halle reduziert weitergeführt werden. Nach Abschluss der ersten Etappe und der kompletten Erneuerung der Gleisanlagen im Bahnhofvorfeld im Herbst 2024 wird die neue Halle in Betrieb genommen und die zweite Halle, gebaut 1972, zurückgebaut.
Das modernisierte Service-Zentrum Samstagern wird über drei Gleise mit einer Länge von je 160 Metern und einem Gleis mit einer Länge von 80 Metern verfügen. Herzstück ist eine neue Unterflur-Abhebeanlage, um die 150 Meter langen Traverso-Züge komplett heben zu können. Bisher mussten die Traverso-Züge bei Drehgestellwechseln aufwändig in der Hälfte getrennt werden, weil die heutige Halle nur 75 Meter lang ist. Anfahrbare Dacharbeitsbühnen erleichtern zudem künftig die Arbeiten auf dem Zugdach. Aufgrund der geringen Hallenhöhe waren diese Arbeiten bisher in Samstagern nur eingeschränkt möglich.
Das Service-Zentrum wird mit einer 2100 Quadratmeter grossen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von zirka 430 kWp ausgerüstet. Damit produziert die Anlage den Strombedarf des Service-Zentrums mehrheitlich selbst. Die Baukosten für den Ausbau des Service-Zentrums und die Erneuerung des Gleisvorfeldes betragen rund 33 Millionen Franken.
Text: SOB Medienstelle/Conradin Knabenhans