Geschichte

Mit der Südostbahn auf die Ski

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Ob mit den Skiern oder dem Snowboard, auf dem Berg haben alle dasselbe Ziel. Die Pisten herunterzufahren und Spass im Schnee und der wunderschönen Landschaft zu haben. Früher oder später wärmen sich die Sportler aber gerne auf. In den gemütlichen Skihütten am Pistenrand ist es am schönsten. Früher besass die SOB ebenfalls eine Skihütte.

«Nach dem Umsteigen in Wädenswil freuten wir uns über die tüchtigen Lokomotiven der Südostbahn, die uns von den lichten Weiten des Zürichseeufers ins wilde Sihltal, über die Schindellegi nach Biberbrücke zogen, um uns dann in die sonnige Höhe von Rothenturm und Biberegg zu bringen.» So beschrieb die Neue Zürcher Zeitung in einer Reportage im Winter 1942 den Weg in die Skiregion von Einsiedeln. Der Zug galt zu dieser Zeit als wichtiges Transportmittel für die Skifahrenden, etwa zum Ausgangspunkt einer Skitour von der Biberegg über die Bannegg Richtung Hochstuckli und die Abfahrt zum Herrenboden und Sattel-Aegeri. So war auch die Südostbahn wichtig, da sie die Skifahrenden in die verschneiten Skihügel der Region brachte. «Eine skifreundlichere Behandlung kann man von einer Bahn gar nicht verlangen», berichtete die NZZ weiter. Fast fünfzig Jahre nach der Gründung der damaligen Südostbahn wurden die Dampflokomotiven ausgemustert und die elektrischen Züge in Betrieb genommen.

«Den tapferen Dampflokomotiven trauern wir dabei kaum nach, obschon uns ihr Rauchpuffen bei glitzernder Wintersonne sehr gut gefallen hat» war im Artikel der NZZ beschrieben. Und weiter: «Uns gefallen aber die dunkelgrünen, bequemen Wagen der elektrifizierten Südostbahn sehr gut; ganz besonderen Grund haben wir, uns über ihre erstaunliche Geschwindigkeit zu freuen». Auch wurde die Anreise allein als spannendes Erlebnis bezeichnet: «Wir stiegen über Hänge und durch lichte Tannenwälder, fanden die Landschaft lieblich und aufnahmebereit, bei aller Weite und Freiheit doch leicht zu überblicken, mit freundlich nahen Häusern und Weilern».

Da die Südostbahn sehr viele Skigäste transportierte, lieferte sie in den 40er Jahren der Neuen Zürcher Zeitung sogar einen Schneebericht, wie dieses Beispiel vom 11. Januar 1945 zeigt:

Das Skiverhalten wie auch die Ausrüstung hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert, so kann man auch in folgendem Video die Unterschiede deutlich erkennen. Snowboarden etwa war damals noch nicht bekannt. Das Video zeigt die Skifahrer im Gebiet Steinbach am Spitalberg in der Region Einsiedeln.

Heute geht es im Gebiet Steinbach weit weniger geschäftig zu und her, auch wenn das Gebiet – das heute unter dem Namen Stäubrig bekannt ist – nach wie vor bei Skitourengängern beliebt ist. Damals zog das Gebiet eine grosse Kundschaft an. Aus diesem Grund besass die Schweizerische Südostbahn in diesem Gebiet direkt am Trainings-/ Abfahrtshang das Skihaus «Steinbach».

Das 1931 gebaute Skihaus Steinbach gibt es auch heute noch. Die Berghütte Stäubrig gehört inzwischen den begeisterten Berggängern Barbara Blickenstorfer und Claude Andres aus Wädenswil. Schon oft haben sie versucht, mehr über die Geschichte der Hütte herauszufinden. Gesichert ist, dass das 3-stöckige Skihaus Steinbach am 2. August 1958 bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Brandursache war, so heisst es im Staatsarchiv Schwyz, ein «Bengalisches Zündholz das von einem Kind auf das Schindeldach geworfen wurde».

Hans-Rudolf Isliker, ein Schreiner aus Au ZH, hat danach auf den noch intakten Grundmauern die heutige Berghütte Stäubrig gebaut. Ob die Südostbahn 1931 das Skihaus Steinbach selbst gebaut hat und warum dieses wieder verkauft wurde, ist bisher nicht überliefert.

Falls Sie weitere Informationen zur Geschichte dieser Hütte kennen, dann melden Sie sich bitte bei uns ([email protected]). Wir vermitteln gerne den Kontakt zu Claude Andres

Text: Mara Hollenstein, Lernende Kauffrau

Titelbild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv / Fotograf: Metzger, Jack / Com_L07-0002-0001-0020 / CC BY-SA 4.0 (Skispringen in Einsiedeln, 1958)

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