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Fahrzeugnummer dekodiert

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Sind Ihnen schon einmal die Nummern auf den Zügen aufgefallen und Sie verstehen vielleicht nur Bahnhof? Wir zeigen Ihnen, was die Zahlen bedeuten. Wenn Sie die Musse haben, können auch Sie das Rätsel um die Zahlen lösen. Zuerst aber ein paar Informationen.

Die zwölfstellige Nummer auf den Fahrzeugen richtet sich ursprünglich nach dem Merkblatt der UIC (Union Internationale des Chemins de fer, Deutsch: Internationaler Eisenbahnverband) zur Kennzeichnung der Triebfahrzeuge. Der Internationale Eisenbahnverband führt ein Fahrzeugeinstellungsregister, das die Fahrzeuge eindeutig identifizierbar macht. Mit dem grenzüberschreitenden Einsatz von Triebfahrzeugen musste die zwölfstellige Nummer mit Ländercodes angepasst werden. Die Nummern folgen also seit Ende der 2000er-Jahre den Normen der Technischen Spezifikationen Interoperabilität (TSI). Eine vollständige Registernummer besteht aus zwölf Ziffern und setzt sich wie folgt zusammen: Bauartcode, Ländercode, Baureihennummer, Fahrzeugnummer und Prüfziffer.

Bauartcode

Elektro-Triebwagen mit Höchstgeschwindigkeit <190km/h

Ländercode

Ländercode: Schweiz

Ausgleichsziffer

Die Ziffer 7 ist eine Ausgleichsziffer. Sie besteht, da bei der Umstellung der UIC-Nummern auf die TSI-Nummern die ersten vier Ziffern änderten.
Damit die letzte Zahl – die Prüfziffer – gleich blieb, musste die Ausgleichsziffer her. Im Falle der Südostbahn ist es deshalb die Ziffer 7.

Baureihennummer

Baureihennummer: 526 500 steht für Triebwagen und -züge. Die Zehnerstelle ist die Unterscheidung der Bauarten.
Und die Einerstelle von 1 bis 4 gilt für die SBB. Nummern ab der Ziffer 5 gelten für Privatbahnen.

Fahrzeug Nummer

Fahrzeug Nummer 001: bei Traverso-Fahrzeugen hat
jeder Halbzug eine Nummer

Prüfziffer

Diese Prüfziffer wird nach dem Luhn-Algorithmus berechnet. Dieser Algorithmus ist eine Methode zur Berechnung einer Prüfsumme. Die einzelnen Ziffern der Wagennummern von rechts nach links multipliziert man abwechselnd mit zwei und eins und bildet dann aus diesen Zahlen die Quersumme. Übersteigt eine dieser Multiplikationen den Wert zehn, so wird von diesem Produkt neun  subtrahiert. Die Differenz der Quersumme zum nächsthöheren Vielfachen von zehn ergibt die Prüfziffer, in diesem Fall die Ziffer 3. Die Prüfziffer wird mit einem Bindestrich an die elfstellige Fahrzeugnummer angefügt.

Die Berechnung der Prüfziffer am Beispiel

Beim Übergang von der UIC- zur TSI-Nummerierung wurde festgelegt,
dass im Format xx xx x xxx xxx-x, das für Triebfahrzeuge vorgesehen ist,
für die ersten fünf Ziffern definitionsgemäss eine Null eingesetzt wird.

94 85 7 526 001         wird also
00 00 0 526 001,        dann multiplizieren wir die Nummern abwechselnd mit 2 oder 1
21 21 2 121 212,        und erhalten folgendes Ergebnis
00 00 0 546 002,        daraus bilden wir die Quersumme, was 17 ergibt. Das nächste Vielfache von 10 wäre in diesem Fall 20.
Somit schliessen wir die Rechnung: 20-17=3

Hat Sie das Zahlenfieber gepackt? Dann sind Sie an der Reihe.
Entschlüsseln Sie untenstehende Prüfziffer und senden Sie uns Ihr Resultat bis zum 31. März 2025 an Schweizerische Südostbahn AG, Redaktion Schriftzug, Bahnhofplatz 1a, 9001 St.Gallen oder an [email protected] mit dem Betreff «Prüfziffer». Mit der richtigen Lösung und einem Quäntchen Glück gewinnen Sie eine SOB-Thermoskanne.

Text: Jeannine Lieberherr, Grafik: NOSE

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Dieser Beitrag stammt aus der Herbstausgabe unseres Magazins "Schriftzug". Lust auf weitere Artikel? Jetzt den Schriftzug kostenlos abonnieren und die neuste Ausgabe direkt per Post zugeschickt bekommen.


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