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Vom SOB-Praktikanten zum Fachspezialisten Netzentwicklung

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Maximilian Amling startete seine berufliche Karriere als Praktikant bei der SOB. Wie sein heutiger Arbeitsalltag aussieht und warum er das Railway Summer Camp Studentinnen und Studenten empfiehlt, erzählt er im Interview.

Wie lange bist du bei der Südostbahn tätig?

Seit März 2022 bin ich im Bereich Netzentwicklung fest bei der SOB angestellt. Zuvor hatte ich ein neunmonatiges Praktikum im Bereich Infrastruktur absolviert.

Was hast du vor deiner Anstellung bei der Südostbahn gemacht?

Vor meiner Anstellung als Praktikant bei der SOB hatte ich Geografie studiert. Das Bachelorstudium schloss ich in Deutschland im bayrischen Erlangen ab, das Masterstudium dann in Zürich.

Warum bist du in die Eisenbahnbranche eingestiegen?

Es war ein Zufall. Ich habe die Stellenausschreibung gesehen, mich darauf beworben und dann die Zusage erhalten. Ich habe mich aber schon immer für Nachhaltigkeitsthemen und die öffentliche Hand interessiert. Die Bahn entspricht meinen Wertvorstellungen.

An welchen Projekten hast du während deinem Praktikum gearbeitet?

Ich durfte innerhalb des Geschäftsbereiches Infrastruktur Ansätze erarbeiten, wie relevante und innovative Technologien erkannt werden können. Dazu führte ich eine Bestandsanalyse zu den bestehenden «Best-Practice-Ansätzen» durch und zeigte interne Herausforderungen und Chancen auf. Das tolle an dem Projekt waren die vielen Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich mich austauschen durfte. Ausserdem erhielt ich Einblick in die unterschiedlichsten Arbeitsfelder. Noch heute bekomme ich mit, wie die eine oder andere Massnahme meiner Analyse umgesetzt wird. Das erfüllt mich mit Freude und bestätigt mir, dass schon die Arbeit als Praktikant eine Verbesserung im Unternehmen erwirken kann.

Wie sieht dein Arbeitsalltag heute aus?

Ich arbeite im Bereich der Netzentwicklung, stelle mir also die Frage: «Wie entwickelt sich das Streckennetz der Südostbahn weiter?». Dabei habe ich mit unterschiedlichsten Stakeholdern wie Gemeinden, Kantone oder Städte zu tun. Eine weitere Aufgabe ist die Mitarbeit in den Infrastrukturprojekten der SOB. Zudem bin ich vereinzelt auch bei SOB-übergreifenden Themen involviert und wirke dort im Bereich der Netzentwicklung mit.

Wie hilft dir das Gelernte aus dem Studium im Alltag weiter?

Im Studium habe ich gelernt, Zusammenhänge herzustellen und Beziehungen aufzuzeigen. Das hilft mir heute im Umgang mit den unterschiedlichen Themen in meinem Alltag sehr. Das Bahnsystem ist komplex, weshalb ich das vernetzte Denken gut anwenden kann.

Da ich meinen Master in Zürich abgeschlossen habe, eignete ich mir – neben diversem Fachwissen – auch die Schweizer Kultur an. Von dieser kulturellen Annäherung habe ich als gebürtiger Bayer ebenfalls profitiert.

Arbeitest du heute mit den Praktikanten/-innen bei der Südostbahn zusammen?

Ja, ich trage die Verantwortung für die Praktikantinnen und Praktikanten im Geschäftsbereich Infrastruktur. Dazu plane ich vorab, wo sie während ihres Praktikums eingesetzt werden. Ich versuche – sofern möglich – die persönlichen Interessen mit dem internen Arbeitsbedarf abzugleichen. Auf diesem Weg profitieren alle von der gemeinsamen Zeit. Die Praktikantinnen und Praktikanten bekommen auch die Möglichkeit, an diversen Ausseneinsätzen teilzunehmen und die praktischen Arbeiten rund um die Eisenbahninfrastruktur aus erster Hand kennenzulernen. Die Praktikantinnen und Praktikanten erhalten bei der SOB einen breiten Einblick in das Gesamtsystem Eisenbahn.

Was gefällt dir an deinem Beruf besonders?

Im Alltag darf ich viele unterschiedliche Themen bearbeiten, was die Arbeit spannend und abwechslungsreich macht. Bei mir liegen diverse Projekte auf dem Tisch. Natürlich mag ich auch die SOB als Arbeitgeberin. Dass sie in diesem Jahr in die Top Ten gewählt wurde, überrascht mich nicht. Die Südostbahn bietet mir Flexibilität im Alltag und ich übernehme viel Eigenverantwortung. Das Betreuen der Praktikant/-innen macht mir ebenfalls Spass. Es bringt immer wieder frischen Wind in den Alltag.

Was ist deine tägliche Motivation?

Ich übernehme gerne Verantwortung. Da ich bereits im Praktikum in unterschiedlichen Bereichen tätig war, ist das seit Beginn meine grösste Motivation.

Was war dein bisheriger Höhepunkt während deiner Anstellung bei der SOB?

Ein Höhepunkt war der 175 Jahre Schweizer Bahnen Anlass, an dem im vergangenen Jahr auch die SOB mitwirkte. Dort spürte ich den Zusammenhalt innerhalb der Firma. Mich hat das Interesse und die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher darin bestätigt, mit meiner Arbeit einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Schweizer Eisenbahn zu leisten.

Ein weiterer Höhepunkt war die stellvertretende Projektleitung für das Railway Summer Camp. Diesen einwöchigen Anlass für Studierende durfte ich in der zweiten Auflage von Anfang an begleiten. Die SOB ist jeweils als Partnerin ebenfalls dabei.

Inwiefern hilft das Camp beim Berufseinstieg?

Durch die Mischung aus Vorträgen und Ausflügen erhalten die Studierenden einen Einblick in das komplexe System der Bahn. Das Summer Camp soll die Neugier wecken. Ausserdem ist es ein guter Anlass, um neue Leute kennenzulernen. Das Netzwerken steht in dieser Woche im Vordergrund. Studentinnen und Studenten lernen potenzielle Arbeitgeber/-innen kennen, und die Unternehmen finden potenzielle Fachkräfte: Eine Win-Win-Situation.

Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Ich möchte mich zunächst fachlich weiterentwickeln. Dazu bietet die Schweizer Hochschullandschaft dank immer mehr bahnspezifischen Ausbildungen eine ideale Basis. Ich freue mich auch auf die vielen neuen Praktikantinnen und Praktikanten, die ich bei der Südostbahn künftig betreuen darf.

Text: Jeannine Fisch
Bilder: SOB

Railway Summer Camp 2023

Die dritte Ausgabe des Railway Summer Camps findet vom  11. bis 14. September 2023 im Centre Löwenberg in Murten statt.

Das offizielle Anmeldefenster für 2023 ist geschlossen. Aufgrund der hohen Nachfrage kannst du dich aktuell noch auf die Warteliste setzen lassen. Du wirst über allfällige freie Plätze informiert.

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