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In den SOB-Bahnreisezentren wird Ihnen geholfen

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Ihre letzten Ferien sind vergessen? Urlaub wäre jetzt eine willkommene Abwechslung? Sie bräuchten dafür eine Fremdwährung oder müssen Geld ins Ausland transferieren? Zudem möchten Sie das Konzert von Ed Sheeran erleben? Kein Ding! Unsere Bahnreisezentren helfen Ihnen dabei.

Unsere Mitarbeitenden in den Bahnreisezentren können Ihnen fast jeden Wunsch erfüllen. Sie verkaufen nicht nur Billette und geben Fahrplanauskünfte. Neben diesen für den Beruf üblichen Tätigkeiten haben die Mitarbeitenden zahlreiche andere vielfältige Aufgaben.

Alltag im Bahnreisezentrum

Ein älterer Herr betritt das Bahnreisezentrum. Per Western Union möchte er Geld verschicken. An und für sich keine grosse Sache für unsere Mitarbeitenden; Geldtransfer ins Ausland gehört zum Alltagsgeschäft. Der Kunde hat allerdings einen speziellen Wunsch: Er hat von einem unbekannten Absender per E-Mail die Info erhalten, dass ein kranker Hund in Ägypten Hilfe benötigt. 200 Franken hat er bereits überwiesen, aber der Hund ist immer noch nicht gesund. Er braucht abermals denselben Betrag für die Behandlung beim Tierarzt. Der Kunde verstrickt sich in der Folge in eine äusserst kuriose, unglaubwürdige Geschichte. Unser Mitarbeiter wird stutzig. Schon ab und an hat er gutgläubigen Kunden die Augen geöffnet und gedacht: «Jetzt hatten Sie aber mehr Glöggli als Verstand.»

Was man alles im Bahnreisezentrum erlebt, ist manchmal nicht zu glauben. Eine Frau wurde ebenfalls per E-Mail über einen millionenhohen Lottogewinn informiert. Für die «administrativen Aufwände» der Auszahlung sollte sie vorab 5 000 Franken nach Portugal schicken. Diese konnten durch unsere aufmerksamen Mitarbeitenden in letzter Sekunde zurückgehalten werden. Was auch immer wieder vorkommt, ist, dass einsame Damen Jünglinge aus Entwicklungsländern im Internet kennenlernen und diesen teilweise Unsummen an Geldbeträgen überweisen. Die jungen Männer versichern schliesslich, die Damen wären die Liebe ihres Lebens. Dank einem offenen Ohr und einer umsichtigen Beratung unserer Mitarbeitenden im Bahnreisezentrum wurde schon so mancher Kunde davor verschont, durch wiederholten Geldtransfer Unmengen an Geld zu verlieren.

Wir machen jede Destination möglich

Wahrscheinlich hätten Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, nicht damit gerechnet, dass das freundliche Gesicht am Schalter unseres Bahnreisezentrums in seinem Arbeitsalltag solche teilweise heiklen Probleme zu lösen hat, oder? Hinter dem Beruf der Mitarbeitenden im Bahnreisezentrum steckt viel mehr als vermutet. Im Prinzip könnten wir unsere Kunden direkt nach Ägypten bringen, damit diese vor Ort bar für die Behandlung eines kranken Tiers zahlen könnten. Auch die Reise nach Portugal organisieren wir, damit die Kundin einen Lottogewinn  feiern und bei den administrativen Gebühren sparen kann. Die SOB bringt Sie an viele Destinationen, auch ausserhalb der Schweiz. Unsere Mitarbeitenden sind ausgebildete Fachkräfte, was das Wahrwerden von Urlaubsträumen betrifft. Sie kennen viele Destinationen selbst und haben immer einen Reisetipp für Sie parat.

Gerne beraten unsere Mitarbeitenden bei nationalen und internationalen Reisen: Ihre nächste Städtereise mit Flug und Hotel innerhalb Europas, Wanderferien in der Schweiz, Fahrten mit den Panoramazügen Voralpen-Express, Glacier und Bernina Express oder exotische Zugarrangements, wie Fahrten mit der Transsibirischen Eisenbahn oder dem australischen «The Ghan», machen sie möglich. Sie erhalten überdies Tickets für Ihren nächsten Konzertbesuch (Ticketcorner, Starticket, Tipo und Ticketino) im Bahnreisezentrum, können dort Fremdwährungen wechseln und eben auch einen Geldtransfer via Western Union vornehmen.

Mit Herz und Seele für die Kunden

«Sehr vielfältig ist die Arbeit im Bahnreisezentrum. Jeder Tag ist anders. Es erwarten einen immer wieder neue Aufgaben», betont Monika Löhrer, Mitarbeiterin im Bahnreisezentrum Wattwil und Nesslau-Neu St. Johann. Die gelernte Bahnbetriebsdisponentin arbeitet schon ihr Berufsleben lang bei der Bahn. Früher war sie für das Stellwerk, Stückgutsendungen, Wagenladungen, den Fahrdienst, das Sekretariat und den Billettschalter an einem mittlelgrossen Bahnhof zuständig. Nach einer siebenjährigen Familienpause arbeitet sie wieder im Bahnreisezentrum in Wattwil. Ihre Arbeit schätzt sie auch nach Jahren noch sehr, aufgrund der Abwechslung, der Bandbreite der Aufgaben und des Kundenkontakts. Es ist eine abwechslungsreiche Arbeit, man verkauft nicht jeden Tag das Gleiche. Schichtarbeiten und unregelmässige Arbeitszeiten können schliesslich auch von Vorteil sein.

Was löst die Digitalisierung aus?

Auch in den Bahnreisezentren ist die Digitalissierung angekommen. Vermehrt übernehmen das Internet oder die Billettautomaten Tätigkeiten der Mitarbeitenden. Lösten früher vor allem die jüngere Generation ihre Billette digital, sind es heute Kundeninnen und Kunden jeden Alters.

Interessant ist auch, wieso früher ein grosses Büro benötigt wurde. Das Bahnreisezentrum Wittenbach beispielsweise, hatte im Fahrdienst die Fernsteuerung – also das Bedienen von Weichen und Signalen für andere Bahnhöfe – von Wittenbach bis Neukirch-Egnach und war aus diesem Grund vom ersten Zug am Morgen bis zum letzten Zug am Abend bedient. Von Wittenbach wurden die Ölzüge nach Häggenschwil oder Zuckerwagen nach Steinebrunn zugestellt.

Die SOB pflegt den persönlichen Kundenkontakt

«Vielleicht ändert sich das Berufsbild, aber Beratung wird es immer brauchen», sagt Monika. Viele Fahrgäste sind nach wie vor froh, an einen Schalter kommen zu können, vor allem die älteren Kunden. Egal, ob einfach zum Reden, für eine Fahrplaninfo, fürs Beschwerdemanagement, wenn ein Reisender seinen Anschluss verpasst hat oder Ähnliches. «Das Schöne an der Arbeit bei der SOB ist unser Fokus auf die Dienstleistung. Wir verweisen unsere Kunden nicht an den Automaten, wenn sie schon am Schalter stehen, sondern bedienen sie gerne persönlich. Das schätzen sie sehr. Viele Kunden sagen, dass sie genau aufgrund dieses Dienstleistungsbewusstseins zur SOB kämen.»

Also, sollten Sie urlaubsreif sein und Wert auf eine gute Beratung legen: ab ins Bahnreisezentrum. Sollten Sie Geld für die vermeintliche Behandlung eines Vierbeiners nach Ägypten versenden wollen, dann vertrauen Sie auch in diesem Fall der SOB.

Text: Nicole Baro-Wolf
Fotos: SOB

Umbauarbeiten Bahnreisezentren Nesslau–Neu St. Johann und Wittenbach

Damit sie dem aktuellen Erscheinungsbild entsprechen, werden die beiden Bahnreisezentren Nesslau–Neu St. Johann und Wittenbach zur Zeit modernisiert. Trotz zunehmender Verlagerung des klassischen Billettverkaufs ins Internet setzt die Südostbahn weiterhin auf persönliche Betreuung am Schalter, um Fahrgästen das optimale Angebot für ihre Reise offerieren zu können. Die Öffnungszeiten in den Bahnreisezentren bleiben unverändert. 

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