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Mit der Südostbahn von Chur nach St. Gallen: Zusätzliche Traverso-Züge für das Rheintal bestellt

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Die Schweizerische Südostbahn AG (SOB) ergänzt ihre Flotte um weitere Züge des Typs Traverso und Flirt. Die Traverso-Fahrzeuge sollen künftig auch im St. Galler Rheintal zum Einsatz kommen. Gleichzeitig wird der Rollmaterial-Einsatz auf dem IR35 Aare Linth optimiert.

Seit 2019 hat die Südostbahn insgesamt 24 achtteilige Traverso-Fahrzeuge und 10 vierteilige Züge des Typs Flirt des Schweizer Herstellers Stadler in Betrieb genommen. Nun ergänzt die SOB diese Flotte um sechs weitere kupferfarbene Traverso- und drei silberne Flirt-Fahrzeuge. Die Beschaffung wird über eine bestehende Option bei Stadler getätigt. Das Investitionsvolumen beträgt rund 145 Millionen Franken. Die bestellten Fahrzeuge werden über den Kapitalmarkt finanziert. Die Lieferung der neuen Fahrzeuge ist für die kommenden zwei Jahren geplant.

Absichtserklärung für Zusatzangebot im Rheintal

Mit der Fahrzeugbeschaffung kann die Südostbahn ihr Angebot weiterentwickeln. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 wird im St. Galler Rheintal der durchgehende Halbstundentakt zwischen St. Gallen und Sargans eingeführt. Die SBB beabsichtigt, die SOB mit dem Betrieb dieser zusätzlichen Züge unter der bestehenden Fernverkehrskonzession der SBB zu beauftragen.

Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Die für den Betrieb erforderlichen Konzepte und Vereinbarungen werden von den beiden Bahnunternehmen in den kommenden Monaten erarbeitet. Die SBB und SOB verbindet eine enge und erfolgreiche Kooperation im Fernverkehr: So betreibt die SOB bereits heute die Linien «Treno Gottardo» (Basel/Zürich-Arth‒Goldau‒Göschenen‒Locarno, seit 2020) und «Aare Linth» (Bern‒Olten‒Zürich‒Chur, seit 2021). 

Im Traverso durchs Rheintal

Nach dem Doppelspurausbau im St. Galler Rheintal erhalten die Kundinnen und Kunden ein attraktives halbstündliches Angebot von SOB und SBB (IR13). Beide Verbindungen bedienen zwischen Sargans und St. Gallen die Bahnhöfe Buchs SG, Altstätten SG, Heerbrugg, St. Margrethen und Rorschach.

Geplant ist, für das Angebot zwischen Chur und St. Gallen die komfortablen, kupferfarbenen Traverso-Züge der SOB einzusetzen. Dieser Zug deckt die Kundenbedürfnisse auf der Strecke optimal ab: Der «Traverso» verfügt über 359 Sitzplätze, davon 68 Plätze in der 1. Klasse (komfortable 2+1-Bestuhlung). Alle Sitzplätze sind mit Steckdosen ausgerüstet.

Die Kundinnen und Kunden können sich in zwei Bistrozonen mit Kaffee- und Snackautomaten verpflegen. Für Reisende mit Kindern steht ein Familienabteil zur Verfügung. Die Züge erfüllen die europäischen Behindertengleichstellungsgesetze und bieten ein Informationssystem mit vier bis sieben Bildschirmen pro Wagen.

Optimierter Rollmaterial-Einsatz auf dem IR35

Nebst den Fahrzeugen für das Rheintal ergänzen weitere bestellte Traverso- und Flirt-Züge die Flotte der SOB, um den steigenden Passagierfrequenzen auf Linien im Regionalverkehr und Fernverkehr (IR35 Aare Linth) Rechnung zu tragen.

In den kommenden Monaten erarbeiten SBB und SOB gemeinsam einen optimierten Rollmaterialeinsatz auf der Linie IR35 Aare Linth. Die Erfahrungen aus dem ersten Betriebsjahr der Linie zeigen, dass das angestrebte Zielkonzept – das komplette Angebot wird von der SOB gefahren – nicht erreicht werden kann. Grund dafür sind die grosse Nachfrage und die verzögerten Umbauarbeiten im Bahnhof Bern. Geplant ist deshalb, dass die SBB einzelne zusätzliche Leistungen - heute sind es von Montag bis Freitag zwei Fahrzeugumläufe mit Rollmaterial der SBB - von der SOB auf dem IR35 übernimmt und mit Doppelstockzügen fährt, um Kundinnen und Kunden ein optimales Platzangebot zur Verfügung stellen zu können.

Refit-Arbeiten stehen an

Die Fahrzeugbeschaffung bei Stadler wird zudem mit neuen Fahrzeugen komplettiert, weil in den kommenden Jahren diverse Refit-Arbeiten bei der bestehenden Flotte der ersten und zweiten Generation SOB-Flirt anstehen. Diese Fahrzeuge stellen sicher, dass den Fahrgästen auch während der Revisionsarbeiten das gewohnte Platzangebot auf allen Linien zur Verfügung steht.

Text: Medienstelle SOB
Bilder: SOB

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