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Bundesratsfoto 2022: 18.48 Uhr – Hier bist Du mit SOB-Zügen unterwegs

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Das neue Bundesratsfoto inspiriert zu Reisen mit dem Zug. Ob für die Mitglieder der Landesregierung, Pendler, Freizeitreisende oder Bahnfans: Wir zeigen, wo die Südostbahn um 18.48 Uhr unterwegs ist.

18.48 Uhr und 22 Sekunden. Das zeigt die Bahnhofsuhr auf dem Bundesratsfoto 2022, das der neue Bundespräsident Ignazio Cassis gestalten liess. Für Politbeobachter ist klar: 18.48 Uhr ist ein bewusst gewählter Zeitpunkt, erinnert er doch an die erste Schweizer Bundesverfassung aus dem Jahr 1848. Die 22 vergänglichen Sekunden sind ein Hinweis auf das kommende Jahr 2022.

Bei der Südostbahn denken wir beim Anblick auf die Uhr nicht so politisch, ja schon gar nicht zurück ins Jahr 1848 – damals war die Gründung der Südostbahn nämlich noch einige Jahre entfernt. Der Blick auf die bundesrätlich gestellte Uhr weckt bei uns die Erinnerung an den Fahrplan. Höchste Zeit also zu schauen, wo die Südostbahn um 18.48 Uhr unterwegs ist. Steig ein und entdecke die Züge der verschiedenen SOB-Linien mit anderem Blick.

Aare Linth: Pünktlich im Hauptbahnhof Zürich

Der Hauptbahnhof Zürich: Zentrum des Schweizer Eisenbahnverkehrs – und Standpunkt von Bundesrat Ueli Maurers rechtem Fuss auf dem Bundesratsfoto. Hier trifft unser IR35 «Aare Linth» exakt um 18.48 Uhr aus Chur ein. Der Zürcher Magistrat scheint also rechtzeitig bereit, unseren Traverso in Zürich begrüssen zu können.

Wer aus Chur Richtung Bern unterwegs ist, kann je nach Startzeit seiner Reise um 18.48 Uhr andere Orte entdecken: So geht es etwa zwischen Mols und Unterterzen gerade dem Walensee entlang, zur gleichen Minute verlässt unser IR35 nach seinem Halt auch den Bahnhof Langenthal. In die Gegenrichtung sehen Reisende um 18.48 Uhr etwa die Region der Emmentaler Gemeinde Hindelbank oder grüssen beim Blick aus dem Fenster den Aargau zwischen Mägenwil und Mellingen – und liegen bundesratsfotomässig Kanzler Walter Thurnherr zu Füssen. Richtung Chur bietet sich zudem um 18.48 Uhr die Möglichkeit, in Siebnen-Wangen zuzusteigen.

Treno Gottardo: Wahl zwischen Eishockey-Mekka und Vierwaldstättersee

Verankert im Tessin, steht Ignazio Cassis auf dem Bundesratsfoto parallel zur Linie des Treno Gottardo und positioniert Fuss und Schienbein gerade so, dass der Blick auf unsere Zieldestination Locarno frei bleibt.

Wer aus der Heimat von Bundespräsident Cassis Richtung Norden unterwegs ist, entdeckt um 18.48 Uhr die kleine Gemeinde Sant'Antonino zwischen Cadenazzo und Giubiasco. Ist die Reise schon etwas weiter fortgeschritten, erreicht der IR26 um diese Zeit gleich das Eishockey-Mekka Ambri-Piotta – nördlich des Gotthards erreicht der IR46 kurz vor Sisikon die Ufer des Vierwaldstättersees zwischen Flüelen und Brunnen.

Ein IR26 wartet zudem auf seine Weiterfahrt in Luzern Richtung Basel und ein IR46 rauscht durch den Zimmerberg-Basistunnel Richtung Zürich. Wer lieber südwärts fährt entdeckt aus dem Fenster um 18.48 Uhr entweder die Region Sursee, das Urner Reusstal kurz vor Göschenen oder hat eben Biasca verlassen – oder wartet in Arth-Goldau (mit Blick auf das Bundesratsfoto quasi auf Cassis’ Schulterhöhe) sehnsüchtig auf die Weiterfahrt.

Voralpen-Express: Den Seen entlang

Arth-Goldau ist auch beim Voralpen-Express um 18.48 Uhr ein Warteort. Eine Minute später wird der Voralpen-Express seine Fahrt Richtung Luzern fortsetzen. Wer etwas später in St. Gallen losgefahren ist, erblickt bei Schmerikon gerade den oberen Teil des Zürichsees – was auf dem Bundesratsfoto leider von der Stirn des Bundespräsidenten verdeckt wird.

Spannend wäre dafür aber auch eine Fahrt von Luzern Richtung St. Gallen. Hier erwarten den Reisenden einige kurze Tunnel zwischen dem Verkehrshaus Luzern und Meggen, ein kurzer Blick auf das Servicezentrum der Südostbahn in Samstagern (in Fahrtrichtung links) und gleich danach den Zürichsee zwischen Samstagern und Wollerau oder in Fahrtrichtung rechts das Servicezentrum der Südostbahn in Herisau.

Nicht zu vergessen: Die S-Bahnen

Jede Menge spannender Ein- und Ausblicke bieten um 18.48 Uhr aber auch die S-Bahn-Linien der Südostbahn. Als Inspiration für Entdeckungsreisen sollen diese Punkte – wenn auch in etwas abgekürzter Form – nicht unerwähnt bleiben.

18.48 Uhr ist Startzeit für die S4 in Uznach Richtung Toggenburg und St. Gallen. Ist die Reise im Ringzug schon etwas weiter fortgeschritten, geht’s zügig Richtung Bodensee zwischen Mörschwil und Goldach oder auf einer anderen Verbindung ab Buchs Richtung Sargans. Entlang des Ringzuges von Uznach in die Gegenrichtung nach Sargans, St. Gallen und durchs Toggenburg zurück nach Uznach gibt’s um 18.48 Uhr folgende Aussichten: Am Walensee zwischen Walenstadt und Flums, im Rheintal nach der Abfahrt in Au SG Richtung St. Margrethen und im Toggenburg nach Mogelsberg.

Die S6 zwischen Rapperswil und Glarnerland hält um 18.48 Uhr in Benken und fährt in der Gegenrichtung in Kürze in Näfels-Mollis ein.

Die S13 ist zwischen Wädenswil und Einsiedeln kurz vor Biberbrugg unterwegs, in der Gegenrichtung erblicken Reisende das Panorama auf den Zürichsee unterhalb des Bahnhofs Burghalden.

Auch die S40 ist in der Region Zürichsee unterwegs: Sie trifft um 18.48 in Kürze in Wollerau ein, hat vor zwei Minuten Einsiedeln Richtung Rapperswil verlassen oder hält gerade in Hurden, wo Reisende links und rechts den Zürichsee in voller Pracht erblicken.

Ein Spezialfall ist die S31. Sie ist um 18.48 Uhr nur in eine Richtung erlebbar: Zwischen Biberegg und Sattel-Aegeri.

Text: Conradin Knabenhans

Fotos: Schweizerische Bundeskanzlei, Patrick Gutenberg, Markus Schälli

Das Bundesratsfoto 2022

Eine Karte des Schienennetzes und der wichtigsten Bahnverbindungen, die unser Land von Norden nach Süden und von Osten nach Westen durchqueren. Diese Linien verbinden auch die Bundesrätinnen und Bundesräte, die auf der Karte dort stehen, wo sie herkommen, schreibt der Bundesrat in einer Medienmitteilung. Der Bundesrat in seiner Vielfältigkeit vereint und die Vielfältigkeit der Schweiz, die eine Stärke unseres Landes ist: Das sind die Themen, die das neue Bundesratsfoto darstellen will, indem es von Verbindungen, Zusammenhalt und Vielfalt spricht.

Der Tessiner Fotograf Stefano Spinelli hat die Aufnahme und die Gestaltung des Bildes nach einer Idee des Bundespräsidenten ausgeführt.

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