Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist für Jugendliche ein bedeutender und meist auch richtungsweisender Schritt. Die SOB ist ein sehr familiäres Unternehmen – trotz der Grösse. Die Lernenden finden einen zuverlässigen Arbeitgeber, der sie auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet.
Die SOB bietet handwerkliche, technische und kaufmännische Lehrstellen an. Für jene, die gerne den ganzen Tag unter freiem Himmel arbeiten, gibt es bei der SOB den/ die Gleisbauer/-in und den/die Netzelektriker/-in. Gleisbauer/-innen kümmern sich nicht nur um den Gleisunterhalt und kleine Umbauarbeiten, sondern sie pflegen und unterhalten auch die Gleisumgebung. Im Gegensatz dazu beschäftigt sich der/die Netzelektriker/-in mit den Fahrleitungen über dem Gleis. Bei dieser Arbeit kommen Bauzüge, Hebebühnen wie auch Kräne zum Einsatz.
Damit die Gleisbauer/-innen oder Netzelektriker/-innen ihre Materialien bekommen, legt sich der/die Logistiker/-in ins Zeug. Lernende sind dafür verantwortlich, bestellte Waren entgegenzunehmen und zu kontrollieren. Anschliessend werden diese an der vorgesehenen Stelle gelagert. Zwei Logistiker aus Herisau, Mateo Djordjevic und Luca Maag, meinen: «Im Vergleich zu unseren Mitschülerinnen und Mitschüler, die meist mit Lebensmitteln zu tun haben, sind wir für schwere Materialien verantwortlich.»
Ein weiterer Lehrberuf bei der SOB ist der/die Polymechaniker/-in, Fachrichtung Montage. Die Lernenden stellen auf Fertigungsmaschinen Ersatzteile her, nehmen Geräte, Apparate, Maschinen oder Anlagen für deren Wartung auseinander und bauen sie wieder zusammen. Unter anderem führen sie die Inbetriebnahme von Anlagen durch, erstellen Messprotokolle und erledigen die Feineinstellungen an technischen Komponenten. Der/die Polymechaniker/-in findet selbstständig oder zusammen mit Fachpersonen Lösungen für technische Probleme. «Es macht mich stolz, dass ich meine selbst gefertigten Bauteile oder Montagen an meine Kollegen – beispielsweise an Robin Marty, Lernender Automatiker im vierten Lehrjahr – weitergeben kann. Sie nehmen die Bauteile direkt am Zug in Betrieb. So sehe ich, dass ich alles richtig gemacht habe», sagt Vimukthi Nakandalage, Polymechaniker im dritten Lehrjahr. Im Beruf Automatiker/-in arbeiten die Lernenden mit modernster Bahntechnik. Sie planen pneumatische und elektrische Projekte, programmieren Maschinen und montieren die hergestellten oder auch zugelieferten Bauteile. Für ihn sei die Ausbildung bei der SOB deshalb spannend, weil er neben der Durchführung von Testläufen komplexer pneumatisch-elektrischer Bauteile auch direkt am Zug Wartungs- oder Inbetriebsetzungsarbeiten verrichten könne, sagt Robin Marty.
Weg von der Werkstatt, ab ins Büro. Die Fachleute öffentlicher Verkehr sind das Herz der Eisenbahn. Sie sind dafür verantwortlich, dass Kundinnen und Kunden pünktlich und sicher an ihrem Reiseziel ankommen. Dazu planen sie den Zugeinsatz, das Lok- und das Zugpersonal. An ihrem Arbeitsplatz sind sie deshalb von vielen Bildschirmen umgeben, auf denen sie unterschiedliche Systeme bedienen. Neben der «Planung» bietet die SOB eine Lehre mit der Schwerpunktausbildung «Betrieb» an. Im Fall einer Störung kommt die Abteilung Betrieb ins Spiel und informiert beispielsweise die Fachdienste oder organisiert Ersatzreisemöglichkeiten. Ein zweiter Büroberuf bei der Südostbahn ist die Lehre der Kaufleute (KV). Während ihrer dreijährigen Ausbildung durchlaufen sie bis zu sechs Abteilungen. Die Lernenden arbeiten in den Bahnreisezentren am Schalter und haben direkten Kundenkontakt oder wirken bei der Unternehmenskommunikation sowie beim Marketing mit. Auch in die Personal-, Immobilien- und Finanzabteilung erhalten die Lernenden Einblick. Sie profitieren von einer vielseitigen Ausbildung. So sagt Lea Ehammer, ehemalige Lernende Kauffrau: «Ich finde es super, dass wir bei der SOB so viele Abteilungen durchlaufen. Wir gewinnen so bereits im jungen Alter verschiedene Eindrücke und können immer wieder etwas Neues dazulernen.» Nach dem Lehrabschluss bietet die Südostbahn – wenn immer möglich – eine Festanstellung an. Es ist ein grosser Vorteil, die Lernenden nach der Ausbildung weiterzubeschäftigen. Sie kennen das Unternehmen und die Arbeitsabläufe. Auch die Lernenden schätzen dieses Vorgehen. Lea Ehammer konnte so nach ihrer Lehre bei der SOB verbleiben und arbeitet jetzt in der Abteilung Finanzen & Services. Sie betont: «Die SOB bereitet einen sehr gut auf die Berufswelt vor. Dank meiner vielseitigen Ausbildung habe ich mir ein breites Wissen angeeignet. So hatte ich gute Voraussetzungen, in der Berufswelt Fuss zu fassen.»
Die Südostbahn will für jede/-n Lernende/-n das passende Lehrmodell finden. Deshalb fördert die SOB – wo immer möglich und gewünscht – eine Lehre mit Berufsmaturität (BM). Theoretisch ist die BM bei allen Berufen möglich. Bei Lehrberufen mit Schicht- und Wochenendarbeit, beispielsweise bei Gleisbauer/-innen oder Netzelektriker/-innen, ist eine Lehre mit BM aufgrund unregelmässiger Arbeitszeiten jedoch schwierig. Die SOB bietet auch die Möglichkeit, eine Sportlerlehre im Beruf der Kaufleute zu absolvieren. Hier ist zuerst eine zweijährige schulische Ausbildung abzuschliessen, gefolgt von einem zweijährigen Praktikum im Betrieb. In den technischen Berufen ermöglicht die SOB eine Eidgenössische Berufsattestausbildung (EBA). Diese dauert zwei Jahre und ist für Jugendliche mit praktischer Begabung geeignet.
Gleisbauer/-in EFZ 3 Jahre
Logistiker/-in EFZ 3 Jahre
Polymechaniker/-in EFZ 4 Jahre
Netzelektriker/-in EFZ 3 Jahre
Automatiker/-in EFZ 4 Jahre
Fachmann/-frau öffentlicher Verkehr EFZ 3 Jahre
Kauffrau/Kaufmann EFZ 3 Jahre
Detailhandelsfachfrau/-mann EFZ (ab 2024) 3 Jahre
Motivation und Freude an der gewählten Arbeit, darauf legt die SOB für eine Anstellung grossen Wert. Ein Grundinteresse an der Bahnwelt ist eine Voraussetzung. Um festzustellen, ob dieser Beruf das Richtige ist, helfen zwei bis drei Schnuppertage. Anhand des Schnupperns können die Schülerinnen und Schüler wie auch der Betrieb feststellen, ob sie zueinander passen. Eine Schnupperlehre bei der Südostbahn ist eine Grundvoraussetzung, um sich auf eine Lehrstelle bewerben zu können.
Berufs- und Praxisbildende führen die Lernenden ins Aufgabengebiet ein. Sie erklären, helfen und werten am Schluss die geleistete Arbeit aus. Lernende übernehmen so «Ich finde es super, dass wir bei der SOB so viele Abteilungen durchlaufen.» Lea Ehammer, ehemalige Lernende Kauffrau stückweise immer anspruchsvollere Aufgaben und sie bekommen immer mehr Verantwortung. Dominic Stutz, Berufsbildner der Gleisbauer/-innen meint dazu: «Mein Ziel ist es, mit den Lernenden die Freude am Beruf zu teilen.» Die SOB schätzt die Lernenden als wichtige Mitarbeitende und bindet die jungen Berufsleute aktiv in das Unternehmen und den Berufsalltag ein.
Ziel der SOB ist es, den Lernenden einen guten Ausbildungsplatz zu bieten und sie für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Die Vielfalt an Lehrberufen bei der Südostbahn entwickelt sich ständig weiter. Ab Sommer 2024 bietet die SOB beispielsweise neu die Ausbildung zur/zum Detailhandelsfachfrau/-mann an. Die Lernenden absolvieren ihre Ausbildung in den Bahnreisezentren und bei der Kundenbegleitung. Entscheiden sich die Schulabgängerinnen und -abgänger für eine Lehre bei der Südostbahn, setzen sie sich täglich mit dem Thema Mobilität auseinander. Ralph Roggensinger, HR-Fachverantwortlicher Aus- und Weiterbildung, sagt: «Noten sind nur die halbe Wahrheit. Wichtig ist uns der junge Mensch und dass er sich mit der Bahnwelt identifizieren kann. So ergeben sich Motivation und gute Leistung von allein.»
Text und Bilder: Mara Hollenstein, Jeannine Fisch
An der OBA St. Gallen 2022 erhalten Sie die Chance, noch offene Fragen zur Berufswelt bei der Südostbahn zu stellen.
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