SOB-Adventsgeschichten – die Wichtelin unterwegs

| Freizeit

«Hallo, hier bin ich, die kleine Wichtelin der SOB. Ich bin meist ohne grosses Aufsehen unterwegs und tappe leise in den Büros, Depots, Zügen und Service-Zentren der SOB umher, sodass mich niemand sieht. Steht jedoch die Adventszeit vor der Tür, so zeige ich mich vermehrt, schildere meine Beobachtungen und erzähle von den Gesprächen, die ich während der magischen Zeit aufgeschnappt habe.»

4. Advent: Die kleine Wichtelin beim Lokpersonal

Zum 4. Advent melde ich mich wieder mit einer kurzen Geschichte. Die letzte Woche war ich derart mit den Weihnachtsgeschenken beschäftigt, weil ich im Fanshop der SOB ausgeholfen habe. Ich musste die Produkte natürlich ganz genau begutachten – schaut doch selber mal in den SOB-Fanshop rein. Das Verpacken von Geschenken hat meine Vorweihnachtsfreude wieder voll in Fahrt gebracht – wortwörtlich. Denn Daniel Hauser, SOB-Lokführer, hat mich auf eine Tour mitgenommen. Daniel ist schon über 24 Jahre im Dienstleistungssektor tätig. Davon 18 Jahre als Airline-Pilot. Seine Familie hat sich daran gewöhnt, dass Daniel in einer Arbeitswelt mit variablen Einsatztagen und -zeiten tätig ist. Aus seiner Sicht, erzählt er mir, habe sich die Bedeutung von Weihnachten in unserer Gesellschaft stark verändert. Ich als Wichtelin feiere die Weihnachten natürlich. Ich finde es schön, wenn die Leute zusammenkommen in der kalten Jahreszeit. Diese Zeit lädt ja sonst eher dazu ein, sich zurückzuziehen – auch ich geniesse das. Aber gäbe es die Weihnachtszeit und das ganze Drumherum nicht, dann wäre es mir schon ein bisschen langweilig und ich fände es trübsinnig. Ist ja auch klar, die Tage sind kürzer, weil die Sonnenstunden knapp sind. Für Daniel ist darum der 21. Dezember wichtiger. Das ist der Tag der Wintersonnenwende und kalendarischer Winteranfang. Die Tage werden danach wieder länger und heller. Für das Lokpersonal sicher angenehmer. Und warum der 21. Dezember für Daniel sonst noch speziell ist, bleibt sein Geheimnis. Mir gefällt das, wenn man etwas für sich behält, nicht kategorisiert, nicht wertet, sondern einfach kleine persönliche Geheimnisse mit sich trägt. Bei diesem Gedanken funkeln meine Augen. Und auch Daniels Augen funkeln, wenn er durch die verschneiten Landschaften fährt. «Es wirkt alles viel ruhiger und friedlicher. Diese Stimmung ist wunderbar», weiss Daniel. Petrus macht sich hoffentlich bald an die Arbeit und lässt ein paar Flocken fallen. Fern von der Weihnachtshektik durfte ich eine tolle Fahrt geniessen. Sehr eindrücklich: Mich fasziniert die Technik, und der Blick aus dem Führerstand zeigt die Natur von ihrer schönsten Seite.

So, und nun verabschiede ich mich für dieses Jahr und wünsche allen schöne Weihnachten und eine gute Fahrt ins 2025. Und vielleicht bis im nächsten Jahr.

2. Advent: Die kleine Wichtelin bei der Instandhaltung und Transportleitstelle

Für den zweiten Advent bin ich in Herisau umhergeschlichen. Und zwar habe ich mich auf den Fenstersims der Transportleitstelle gesetzt und mich in der Instandhaltung im Service-Zentrum Herisau umgesehen. Langweilig wird es hier nie, das kann ich euch sagen. Das sind sehr fleissige Leute, die sich praktisch rund um die Uhr um die Fahrzeuge kümmern. In der Instandhaltung sind die Mitarbeitenden 365 Tage im Jahr in zwei Schichten im Einsatz. Tag und Nacht wird dafür gesorgt, dass die Fahrzeuge zuverlässig, sicher und sauber für die Kundinnen und Kunden bereitstehen. Sie warten also die gesamte Flotte, dazu gehören präventive und korrektive Instandhaltungsarbeiten sowie Sicht- und Funktionskontrollen und das Beheben von Störungen.

Darko Zivanovic, Gruppenleiter der Instandhaltung in Herisau hat mir erzählt, dass wenn er und seine Gruppe an Weihnachten eingeteilt sind, das so akzeptiert wird. Denn die Bereitschaft für Schichtarbeit ist ein Einstellungskriterium. Darum ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, dass der eine oder andere Feiertag zum Arbeitstag wird. Da der erste Weihnachtstag, der 25. Dezember, als Sonntag gilt, arbeiten die Mitarbeitenden der Tagesschicht von 6 bis 13 Uhr und jene in der Nachtschicht von 20.30 bis 4.15 Uhr.

Die Instandhaltung ist auch im engen Kontakt mit der Transportleitstelle. Dort verantworten 25 Mitarbeitende die kurzfristige Einsatzplanung des Lokpersonals, der Kundenbegleitung und der Fahrzeuge des Personenverkehrs. Sie planen ca. einen Monat voraus. Die Mitarbeitenden der Transportleitstelle disponieren den Einsatz bei Störungen an Fahrzeugen, Verspätungen, Streckenunterbrüchen und anderen Abweichungen vom Regelbetrieb. Hans Gmür von der Transportleitstelle erzählte mir, dass an den Wochenenden oder auch an Weihnachten nur die kurzfristigen Aufgaben erledigt werden und die Mitarbeitenden an diesen Tagen somit weniger arbeiten als an Werktagen. Das gefällt mir natürlich besonders als kleine Wichtelin. Und siehe da, ab und zu leuchtet auch ein Kerzenlicht in der Transportleitstelle auf. Auch der Duft von Weihnachtsgebäck und Süssigkeiten hat bereits meine Sinne erreicht, und das erfüllt mich mit Zufriedenheit.

Aber etwas ist mir aufgefallen und betrübt meine Vorweihnachtsfreude: Darko bräuchte unbedingt einen neuen Kollegen oder eine neue Kollegin als Gruppenleiter/-in und auch einen oder eine weitere Instandhaltungsmitarbeiter/-in. Sie brauchen Verstärkung. Und etwas möchte ich betonen, die Mitarbeitenden haben mich sehr beeindruckt und auch die Arbeiten an den Fahrzeugen sind hochinteressant. Mir gefällts einfach in den Service-Zentren und ganz besonders entzückt es mich, um in, auf oder unter den Fahrzeugen herumzuturnen.

Und wenn ich richtig gehört habe, brauchen auch die Mitarbeitenden der Transportleitstelle Unterstützung. Schaut euch mal die Stellenangebote an. Die SOB hat nämlich echt tolle Benefits.

Einen schönen zweiten Advent wünsche ich euch allen!

1. Advent: Die kleine Wichtelin bei der Kundenbegleitung

Ich erinnere mich, als ich letztes Jahr während der Adventszeit mit Riccardo Balzer, einem SOB-Kundenbegleiter, unterwegs war und festgestellt habe, dass die Fahrgäste in der Vorweihnachtszeit oft gestresst sind und auch nicht überaus glücklich wirken. Etwas, das ich gar nicht verstehen kann. Sobald die Weihnachtstage aber näher rücken, wird auch die Stimmung im Zug friedlicher. Das wird Riccardo Balzer und seine Kolleginnen und Kollegen freuen. An Weihnachtstagen zu arbeiten, gehört zum Job der Kundenbegleitung. Womöglich sind das nicht die gefragtesten Arbeitstage unter der Belegschaft. Oft übernehmen jene diese Arbeitstage, die keine kleinen Kinder mehr haben. Riccardo weiss, wenn man sich auf den Weihnachtsdienst einstellt, kann man sehr schöne Fahrten erleben. Und nach dem Dienst gibt es immer noch die Gelegenheit, ein paar besinnliche Stunden mit den Liebsten zu verbringen. Das beruhigt mich als kleine Wichtelin, so weiss ich, dass der Weihnachtszauber niemandem entgeht. Apropos Zauber – da steigt mir grad ein gewisser «Duftzauber» in die Nase, denn Riccardo hat dem Lokführer zum Kaffee auch noch ein Gebäck in den Führerstand gebracht. Unterjahr gibt es «nur» Kaffee, und an Weihnachten wird der Kaffee versüsst.

Ich habe vernommen, dass Riccardo die Strecke Zürich–Chur am besten gefällt und beobachtet, wie ihn das Lichterschauspiel der beiden Seen (Zürichsee und Walensee) und die wunderschöne Landschaft bezaubert haben. Zauberhaft süss waren auch die Pralinen und die Flasche Wein, die Riccardo an einem Weihnachtstag erhalten hat. Und zwar war das so: Mutter und Tochter waren zusammen im Zug. Die Tochter liess beim Ausstieg ihren Rucksack im Zug liegen. Darin befanden sich wichtige Medikamente, die sie dringend brauchte. Riccardo fand den Rucksack und sah, dass auf der Rückseite eine Adresse mit Telefonnummer aufgenäht war. Als er dort anrief, war die Freude gross. Am späteren Abend kam Riccardo auf der Strecke wieder zurück und beorderte die Damen pünktlich auf den Bahnhof, um den Rucksack der Besitzerin zu übergeben. Und so wurde Riccardo der Weihnachtstag mit Wein und Pralinen versüsst. Eine Praline direkt in den Mund und den Wein hat er bestimmt mit seiner Frau zu Hause genossen.

Mich freut das natürlich sehr, wenn so viele nette Leute unterwegs sind. Es liegt natürlich auf der Hand, dass uns das alle freut. Strahlende Gesichter, die auf dem Weg an Weihnachtsmärkte sind und mit rosa Backen und roten Lippen zurückkommen. Ich habe auch Personen gesehen, die wahrscheinlich zu Hause allein wären. Jene reisen dann einfach mit dem Zug, trinken einen Kaffee vom Bistro und geniessen bei der Fahrt die beleuchtete Landschaft. In Zürich steigen sie aus, laufen umher, essen etwas und fahren mit dem Zug wieder zurück. Ich als Wichtelin wünsche mir, dass die Weihnachtsreisenden aufeinandertreffen und vielleicht in ein nettes Gespräch verwickelt werden oder aber, dass sie die Stille und Ruhe für sich geniessen.

So und nun genug in Erinnerung geschwelgt. Der erste Advent steht vor der Tür, und es ist Zeit, mich wieder voll reinzuhängen und jenen, die an Weihnachten arbeiten, diese Zeit zu versüssen, genauso wie das Riccardo macht.

Seid gespannt, welche Geschichte aus der SOB-Weihnachtswelt euch zum 2. Advent erwartet. Es ist bestimmt wieder etwas Magisches.

Text: Ramona Schwarzmann
Bild: KI/Adobe Firefly

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