Im Service-Zentrum Samstagern der Schweizerischen Südostbahn AG (SOB) wird seit fast 100 Jahren die Fahrzeugflotte instand gehalten. Um dies weiterhin effizient und sicher tun zu können, wird das Service-Zentrum derzeit in zwei Etappen ausgebaut. Nun konnte die erste Etappe abgeschlossen und die neue Unterflur-Abhebeanlage in Betrieb genommen werden.
Im Service-Zentrum der SOB in Samstagern findet die sogenannte schwere Instandhaltung – dazu gehört etwa der Wechsel von Radsätzen und Drehgestellen – der rund 60 Züge der Südostbahn statt. Um die Fahrzeuginstandhaltung auch künftig sicher und effizient durchführen zu können, wird das Service-Zentrum aktuell in zwei Etappen ausgebaut und auf die heutigen Bedürfnisse angepasst.
Effizienzgewinn dank neuer Unterflur-Abhebeanlage
Der Einbau einer neuen Unterflur-Abhebeanlage war Kernelement der ersten Bauetappe, die nun abgeschlossen werden konnte. Mit der neuen Unterflur-Abhebeanlage können künftig auch die 150 Meter langen und 265 Tonnen schweren Traverso-Züge komplett gehoben werden.
Bisher mussten die Traverso-Züge für den Radsatz-Wechsel aufwändig in der Hälfte getrennt werden, was einen grossen Mehraufwand mit sich brachte und sich negativ auf die Verfügbarkeit der Fahrzeuge auswirkte. Dank der neuen Anlage kann die für den Tausch der Drehgestelle einer Traverso-Komposition benötigte Zeit von bisher vier auf neu zwei Tage halbiert werden.
Die Abhebeanlage ist 150 Meter lang und mit zehn Hebeständen ausgestattet, die sich über die ganze Länge der Anlage verteilen und in viereinhalb Meter tiefen, überdeckelten Grubenabschnitten stehen.
Mit den 14 fest eingebauten und den 18 fahrbaren Wagenkastenhebern können Komponenten wie Drehgestelle schnell gewechselt und Wartungsarbeiten von unten vorgenommen werden. Zudem bringt die Abhebeanlage weitere Vorteile wie eine bessere Arbeitsergonomie und eine grössere Arbeitssicherheit mit sich. Dank Laser-Sensoren kann der Lokführer den Zug punktgenau auf der Abhebeanlage platzieren.
Start der zweiten Bau-Etappe Mitte Januar 2025
Um den Betrieb im Service-Zentrum Samstagern auch während den Bauarbeiten sicherzustellen, werden diese in zwei Etappen umgesetzt. Die Arbeiten an der zweiten Etappe starten Mitte Januar 2025 mit dem Abbruch der alten Halle und dauern voraussichtlich bis im November 2025.
Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Service-Zentrum Samstagern über eine neue Halle mit drei Gleisen mit einer Länge von je 160 Metern und einem Gleis mit einer Länge von 80 Metern verfügen. Bestandteil des Projektes sind ausserdem die nun bereits eingebaute Unterflur-Abhebeanlage sowie ein Hallenkran und anfahrbare Dacharbeitsbühnen, die das Kernelement der zweiten Etappe bilden.
Die Kosten für den Ausbau des Service-Zentrums Samstagern belaufen sich auf rund 34,4 Millionen Franken.
Text: Medienstelle
Foto: Manuela Matt