St.Gallen, Herisau und Wattwil. Die drei Bahnhöfe im SOB-Ostnetz haben die Ortsentwicklung der Dörfer geprägt. Welche Zukunftsaussichten und Erwartungen steckten einst hinter diesen für die Siedlungsentwicklung prägenden Infrastrukturbauten? Um 1900 faszinierten die sich durch Wissenschaft und Technik abzeichnenden, unbegrenzt erscheinenden Möglichkeiten ebenso wie die prosperierende Wirtschaft. In diese Zeit des Aufbruchs und der Textilblüte fielen sowohl erste Kraftwerkbauten als auch die Verdichtung des Eisenbahnnetzes, der Bau von Strassenbahnen, durchgreifende Flusskorrektionen und die Erschliessung neuer Wasserwege. Schlagworte wie Ostalpenbahn oder Hochrheinschifffahrt machten die Runde und beflügelten unternehmerische Visionen. Die bedeutende Vision des Degersheimer Fabrikanten Isidor Grauer-Frey lautete einst St.Gallen-Zug und sollte der für die Wirtschaft essenziellen Verkehrsachse Ostschweiz–Italien dienen. Realisiert wurde durch die Bodensee-Toggenburg- (BT) und Rickenbahn «nur» der Abschnitt zwischen St.Gallen und dem Linthgebiet – der auch heute noch konkurrenzlos schnellsten Verkehrsverbindung zwischen Uznach und der Kantonshauptstadt